1 von 12: Es kommt ja sowieso immer anders als gedacht!




Moin Moin ihr Lieben! Ich wünsche Euch noch ein FROHES NEUES JAHR! 

Wie immer habe ich mir keine Vorsätze gemacht, denn es kommt ja sowieso immer anders als man denkt. So wie heute:

Um 6.40 Uhr klingelt mein Handywecker, ich höre meinen Mann schon aus der Dusche kommen und sage mir immer wieder: "Du musst jetzt aufstehen. Heute möchte ich einiges an Arbeit wegschaffen."  Es ist so schön wärm und ich denke, dass ich doch einfach heute Abend oder später noch duschen könne. Manchmal bin ich wie ein Uhrwerk, die Haare sitzen, das Outfit steht und das Schminken bei der morgendlichen Routine klappt. Manchmal funktioniert das aber nicht und das Uhrwerk stockt etwas.

Ich ziehe mir also nur eine Strickjacke rüber, wecke die Mädels, portioniere das Bircher-Müsli vom Vorabend, mache die Kaffeemaschine an. Mein Mann geht mit Tilda eine Runde raus und wir frühstücken alle zusammen. Die Kinder gehen nach oben, um sich die Zähne zu putzen und danach haben sie noch kurz Zeit, um "Fischer Fischer, wie tief ist das Wasser" zu spielen. Die drei ziehen sich an und mein Mann bringt sie in die Schule. Ich räume kurz das Wohnzimmer auf, checke Instagram und bemerke, dass heute der 12.12. ist und ich bei Caro von Draußen nur Kännchen mitmachen möchte. 

Ich sehe, dass die Gefrierschranktüre offen ist. Die steht wohl schon länger auf, denn sonst wäre es nicht so vereist. Ich bekomme sie gar nicht mehr zu: Ich taue also bis 11 Uhr alles auf, wische das viele Wasser auf, mache alles sauber. Ich mache ein Bild davon und stelle es bei Instagram ein, weil ich ja bei 12 von 12 mitmachen möchte. Zwischenzeitlich telefoniere ich geschäftlich und mit meinem Mann. Mir fällt auf, dass heute der Müll abgeholt wird und ich renne mit Hausschuhen, Nachthemd und mit zerzausten Haaren raus, um eine große Tüte Müll in den Eimer zu werfen.


Danach gehe ich nach oben in mein Atelier und Büro und arbeite, packe Bestellungen, schreibe Mails und telefoniere mit einer Freundin, die ich schon länger nicht gesprochen hatte. 

Noch eine Stunde, bis ich die Mädels wieder abholen muss. Ich gehe schnell duschen, mache noch ein doofes Selfi-Video, lade es bei Instagram rein - jetzt kann ich mich wieder sehen lassen. 

Laufe mit Tilda zur Schule, um die Mädels abzuholen. Werde dort schon sehnsüchtig erwartet, weil meiner Tochter der Finger schmerzt, weil ein anderes Mädchen daran gezogen hat. "Sie haben doch Zwillinge, eine von den Beiden weint..." werde ich von einer anderen Mutter angesprochen. Ich tröste die eine, während die andere mir unbedingt jetzt etwas sagen muss. 

Ich koche uns Tortellini, betreue die Hausaufgaben am Tisch in der Essecke. Währenddessen schreibe ich meinen Probenäherinnen, dass es jetzt endlich mit Frau Liv weitergehen kann. Lade danach unsere zweite App "Conny lernt lesen" auf das I-Pad und sie dürfen je 20 Minuten spielen. Dazu schalte ich eine Stoppuhr ein und trotzdem werde ich jeden Moment gefragt, wie lange denn jetzt noch die Schwester spielen dürfe. Mich ruft ein guter Freund an und wir plaudern etwas über seine bevorstehende Hochzeit. 

Danach laufen wir alle zusammen und mit Tilda zum Bäcker, um für heute Abend ein Brot zu kaufen.   Wir laufen nicht die Abkürzung, sondern eine große Runde, damit der Hund auch auf seine Kosten kommt. Tilda spielt eine Runde mit anderen Hunden. Dass wir nicht die Abkürzung laufen, bemerken die Mädels schnell. 

Zuhause packen wir die Schwimmtasche, rufen meinen Mann an und ich frage, ob ich schon Brote für das Schwimmen einpacken soll. Er kommt heute extra früher aus der Arbeit, um mit den Mädels ins Bäderland zu gehen. 

Ich bereite das Bircher-Müsli für morgen früh vor, schmiere schon einmal die Pausenbrote, stelle alles in den Kühlschrank, räume die Spülmaschine auf und verfrachte die Wäsche in den Trockner. 

Ich bemerke, dass ich nur ein Bild von 12 gemacht habe und schreibe diesen Text hier. 

Die drei kommen gleich Heim, wir werden Abendbrot essen und unsere Mädels gehen ins Bett. Mein Mann muss noch eine Runde mit Tilda und bestimmt machen wir es uns dann zu zweit bzw. dritt gemütlich und gucken eine Netflix-Serie namens "River". Vielleicht aber auch die Doku "Making a murderer". 

Und wenn ich einschlafe dann denke ich, dass morgen ein besserer Tag wird. Oder es kommt wieder anders. Mal sehen. 

P.S.: Ich merke beim Lesen, dass ich noch die Wäsche aus dem Trockner holen muss. 

Knutscha, Nina